Reinigung der Singold zur Sicherstellung des Hochwasserschutzes im Ortsbereich; Antrag CSU/FBU/JL

Per E-Mail vom 20.10.2023 hat die Fraktion CSU/FBU/JL folgenden Antrag gestellt:

Reinigung und Ertüchtigung des Flussbettes der Singold

Die Verwaltung soll damit beauftragt werden, bei den für das Gewässer zuständigen Stellen mit Nachdruck zur Reinigung der Singold aufzufordern. Der Hochwasserschutz hat für uns sehr hohe Priorität. Das Flussbett ist von unten an sehr vielen Stellen zugewachsen, sehr hoher Schlammeintrag verringert die Wassertiefe (siehe Bilder). Es soll erreicht werden, dass der Fluss seine ursprüngliche Durchflussmenge erreicht. Wenn zur Reinigung die Singold abgelassen werden muss, begrüßen wir das ausdrücklich und unterstützen dies von Seiten der Gemeinde Großaitingen. Bei dieser Gelegenheit können dann auch Uferbefestigungen im Ortsbereich erneuert oder saniert werden. Dies wird von Anwohnern ausdrücklich begrüßt.

Uferbereich

Es ist weiterhin festzustellen, dass die Singold im Uferbereich an vielen Stellen zuwächst (siehe Bilder). Dies ist ein weiteres Risiko, wenn es im Winter zur Eisbildung kommt. Wir bitten darum, dass der Uferbereich wieder ordentlich zurückgeschnitten wird und einwachsendes Gestrüpp entfernt wird.

Begründung

Bei den letzten Starkregenereignissen wurde zum wiederholten Male deutlich, dass die Kapazität der Singold an Grenzen kommt und nicht mehr viel fehlt, bis Wasser über das Ufer tritt. Zuletzt waren es an einigen Stellen nur weniger als 10 cm zur Oberkante des Ufers. Dies besorgt sehr viele Bürger und Anwohner und gefährdet Anwesen und Eigentum. Wir sind der Auffassung, dass wir diese Sorgen ernst nehmen müssen und stellen daher diesen Antrag.

Sollte Unterstützung bei der Durchsetzung des Antrages gegenüber WWA nötig sein, bietet Landtagsabgeordnete Fr. Trautner ihre Unterstützung an. Sie wurde von besorgten Bürgern auch bereits darauf angesprochenen.

Wir bitten um Beratung und Beschlussfassung des Antrages im Gemeinderat in der November-Sitzung.

Zu diesem Antrag nimmt die Verwaltung wie folgt Stellung:

Im Rahmen eines Ortstermins wurde am 23.10.2023 mit dem Bauamt, dem Bauhof und Verantwortlichen des Wasserwirtschaftsamts Donauwörth (WWA) der aktuelle Zustand der Singold begutachtet.

Die Stellungnahme des WWA per E-Mail vom 08.11.2023 lautet folgendermaßen:

Aus den vorliegenden Bildern konnten 3 Stellen identifiziert werden, an denen eine wesentliche Beeinträchtigung des Abflussquerschnittes der Singold durch Schlamm- bzw. Sedimentablagerungen befürchtet wird. Im Wasserwirtschaftsamt liegen zu den oben genannten Stellen an den rot eingekreisten Punkten Querprofilaufnahmen aus dem Jahr 2015 vor, die auch Grundlage der Berechnung des Überschwemmungsgebietes sind. An diesen Punkten werden wir voraussichtlich im Laufe des Novembers aktuelle Querprofile vermessungstechnisch aufnehmen um dann einen Abgleich mit den damaligen Profilen vornehmen zu können. Das Ergebnis und unsere weitere Vorgehensweise (auch hinsichtlich eines Rückschnitts der Ufergehölze) werden wir Ihnen anschließend zeitnah mitteilen.

Sollten in der Gemeinderatssitzung noch weitere konkrete Stellen als "kritisch" benannt werden, bitten wir uns diese kurzfristig mitzuteilen, damit auch hier ggf. im Zuge der o.g. vermessungstechnischen Arbeiten aktuelle Querprofilaufnahmen aufgenommen und abgeglichen werden können.

Im Gremium wird rege diskutiert.

GRM Klemens Hutter fordert, dass auf eine Reinigung mit ablassen der Singold gedrängt werden muss.

GRM Donderer stellt fest, dass die Entscheidung wieviel Hochwasser in Großaitingen ankommt in Schwabmünchen am Stauwehr oberhalb des Freibades entschieden wird. Hier wurde z.B. beim Hochwassser letzte Woche bereits mehr als die Hälfte des Hochwassers über den Feldgiesgraben in die Wertach abgeführt. Wenn man Großaitingen aber gegen ein außergewöhnliches Starkregenereignis schützen möchte, sollte man unbedingt oberhalb des Nettomarktes ein Stauwehr anbringen um das Hochwasser über die Wiesen in die Wertach abzuführen. Ein Erdwall zum Schutz des Neubaugebietes wurde ja bereits angebracht.

Damit die Anlieger eine Möglichkeit zur Pflege der Flussufer bekommen sollte man in regelmäßigen Abständen, die vorher veröffentlicht werden, den Flusspegel auf ein vom WWA festgelegtes Minimum absenken.

Außerdem erinnert GRM Donderer noch an die Fische, Muscheln und Kleintiere, welch3e durch das Ablassen des Flusses und das Ausbaggern des Flussbetts zerstört werden würden. Da wäre nicht nur Großaitingen betroffen, sondern die komplette Singold von SMÜ bis zum Ende bei Inningen.

BGM Goßner schlägt vor, dass im Rahmen der Ortskernplanung Fachleute zu Rate gezogen werden könnten. Für die Problemstellung soll ein Mittelweg mit verträglichen Lösungen gefunden werden.

 

Der Gemeinderat beauftragt die Verwaltung, die für das Gewässer zuständigen Stellen mit Nachdruck zur Reinigung der Singold aufzufordern.